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Arthroskopische Chirurgie

Einen großen Anteil nehmen die arthroskopischen Operationen (Gelenkspiegelungen) ein, vornehmlich bei Gelenkverschleiß wie Knorpelschäden, Arthrosen, Meniskusschäden oder Bandinstabilitäten. Auch die arthroskopische Ersatzoperation von vorderem und hinterem Kreuzband des Kniegelenks gehört zu den Routineeingriffen.

Gehen Verschleißerscheinungen der Gelenke mit Deformitäten, das heißt Fehlstellungen wie X-Beinen, O-Beinen, Fuß- und Zehenfehlstellungen einher, bieten wir Ihnen korrigierende Operationen an den betroffenen Stellen – Hüfte, Knien oder auch an den Füßen – an.

Werden solche Eingriffe rechtzeitig durchgeführt, kann die Gelenkersatzoperation hinausgezögert oder gar überflüssig werden.

Am Schultergelenk ist durch die moderne Technik der Arthroskopie eine ganze Reihe rekonstruktiver Eingriffe möglich, von der Kalkherdentfernung bei verkalkender Sehnenentzündung bis hin zur Sehnenrekonstruktion und der Schulterstabilisierung. Ebenso führen wir regelmäßig arthroskopische Schulterdekompressionen zur Wiederherstellung einer schmerzfreien Beweglichkeit durch. Dies gilt auch für Eingriffe am oberen Sprunggelenk und am Ellenbogen in ähnlicher Weise.

Hierunter ist eine “Gelenkspiegelung” zu verstehen, d.h. über einen winzigen Hautschnitt wird mit Hilfe einer Optik das Innere eines Gelenkes dargestellt. Um einen operativen Eingriff am Gelenk vornehmen zu können, wird zusätzlich ein zweiter kleiner Schnitt notwendig, über den ein Operationsinstrument eingeführt werden kann. Manchmal müssen jedoch auch weitere Zugänge angelegt werden. Der Gelenkinnenraum ist normalerweise für eine Untersuchung oder Operation zu eng. Um bessere Sichtverhältnisse zu haben, wird das Gelenk während des gesamten Eingriffs mit einer Spülflüssigkeit aufgefüllt und kontinuierlich gespült. Dadurch gewinnt man für arthroskopische Operationen ausreichend Raum. Die Optik besteht aus einem Linsensystem, das mit einem Lichtleitkabel verbunden ist. Über eine kleine Kamera wird dann das Bild an einen Monitor vergrößert weitergegeben. Der große Vorteil dieser Methode besteht darin, dass über kleinste Zugänge mit dadurch minimaler Traumatisierung für das Gelenk optimale Sichtbedingungen vorliegen.

Der Eingriff kann zwischen ca.15 und 60 Minuten dauern und in Voll- oder Teilnarkose durchgeführt werden. Grundsätzlich können fast alle arthroskopischen Operationen je nach Wunsch des Patienten ambulant oder stationär durchgeführt werden. Eine Entscheidung für die ein oder andere Möglichkeit ist jedoch von teilweise individuell sehr verschiedenen Faktoren abhängig. Im Rahmen der Erstvorstellung in unserer Ambulanz werden diese Patientenfaktoren, sowie das geeignete Operationsverfahren unter Berücksichtigung von Nutzen und Risiko besprochen. Durch Zuhilfenahme von modernster Technik können neueste Operationsverfahren zur Anwendung kommen. Unser derzeitiges arthroskopisches Leistungsspektrum umfasst sämtliche zur Zeit standardisierten Eingriffe an kleinen und großen Gelenken.

Knie

Kreuzbandersatz:
Hierzu stehen verschiedene Methoden zur Auswahl, die vollarthroskopisch durchgeführt werden:

  • Semitendinosus- und Gracilissehne (Quadruple Hamstring)
  • mittleres Drittel der Patellarsehne
  • Quadricepssehne
  • Spendertransplantat (Allograft)

die oben genannten Transplantatmöglichkeiten können wahlweise auch CASPAR-assistiert (unter zu Hilfenahme eines OP- Roboters) implantiert werden.

Meniskusverletzung:

  • Refixation (verschiedene Techniken)
  • Resektion/ Teilresektion

Gelenkknorpel:

  • Knorpelglättung (Abrasions-Arthroplastik)
  • Microfracture Behandlung
  • Pridie- Bohrung
  • Knorpel- Knochen- Transplantation (Mosaic- Plastik, OATS)
  • Behandlung der Osteochondrosis dissecans

Freie Gelenkkörper:

  • Arthroskopische Entfernung

Plicae und Retinacula:

  • Resektion einer Plica beim “Plicasyndrom”
  • Spaltung des lateralen Retinaculums (sog. Laterales Release), oder Naht bzw. Raffung des medialen Retinaculums bei Patellaluxation

Gelenkinnenhaut:

  • Arthroskpische partielle oder totale Synovektomie
  • Lösen von Verklebungen (Arthrolyse)

Knochen:

  • Abtragung von Osteophyten
  • Erweiterung der Notch (Notchplastik)

Schulter

  • Arthroskopische subacromiale Dekomprssion beim Engpass-Syndrom
  • Lösen von Verwachsungen oder Verklebungen
  • Naht der Rotatorenmanschette (arthroskopisch assistiert oder offen)

Sprunggelenk

  • Eingriffe am Knorpel (siehe Knie)
  • Entfernung freier Gelenkkörper
  • Synovektomie
  • Lösen von Verwachsungen oder Verklebungen nach einem Trauma
  • Abtragung von Osteophyten

Ellenbogen

  • Entfernung freier Gelenkkörper
  • Lösen von Verwachsungen oder Verklebungen
  • Synovektomie
  • Knorpelbehandlung (siehe Knie)

Knorpel hat zwei wesentliche Aufgaben im Gelenk: Sein hoher Wassergehalt und die besondere Struktur sorgen für die Fähigkeit Erschütterungen zu neutralisieren und somit wie ein Stoßdämpfer den Knochen vor Beschädigungen zu schützen. Seine glatte Oberfläche ermöglicht in Verbindung mit der Gelenkflüssigkeit ein praktisch reibungsloses Funktionieren der Gelenke. Beide Eigenschaften gehen verloren, wenn der Knorpel beschädigt wird. Knorpelschäden und – defekte sind heute eine große therapeutische Herausforderung, weil das Knorpelgewebes einerseits nur in unzureichender Qualität nachwachsen kann und andererseits eine große Anzahl dieser Schäden auftritt. Besonders jüngere Menschen, häufig im Rahmen von Sportunfällen, sind hiervon betroffen. Die Arthrose des geschädigten Gelenkes ist dann unausweichlich. Einschränkungen der Lebensqualität durch Schmerzen und Minderbelastbarkeit sind die Folge. Das überwiegend betroffene Gelenk ist das Knie. Für Knorpelschäden und Defekte, die eine Größe von drei cm² nicht überschreiten haben sich die Pridie- Bohrung oder die Mikrofrakturierng des Knochens in dem betroffenen Areal seit vielen Jahren als sinnvolle Maßnahmen bewiesen. Hierbei wird die harte Oberfläche des Knochens mit Bohrern bzw. mit Spezialmeißeln durchbrochen, bis eine Blutung auftritt. Aus diesen eröffneten Kanälen bildet sich im Laufe von einigen Wochen ein so genannter Faserknorpel, der in seiner Qualität allerdings deutlich unter der des verloren gegangenen  hyalinen Knorpels liegt. Als OATS-Plastik oder Mosaik-Plastik ist die Verpflanzung von Knorpel/Knochenzylindern bekannt. Dabei werden dies Zylinder aus einer wenig belasteten Zone des Kniegelenkes in die  beschädigte Zone übertragen.

Dort wachsen dies Zylinder im Knochen gut ein, die Knorpelränder des verpflanzten Zylinders finden jedoch keine Verbindung zum ortsständigen Knorpel, weshalb keine homogene, glatte Oberfläche entstehen kann. Dies wird um so mehr zum Problem, je mehr Zylinder übertragen werden, also je größer das Mosaik wird. Darüber hinaus konnten größere Defekte mit diesem Verfahren nicht behandelt werden, weil die Anzahl der Zylinder, die entnommen werden können sehr begrenzt ist, wenn man nicht noch auf ein zweites Gelenk als “Spendergelenk” zurückgreifen will. Vor etwa zehn Jahren wurde mit einer weiteren Alternative zur Behandlung von Knorpelschäden begonnen, mit der man versuchte zum einen die oben beschriebenen Oberflächenmängel im Knorpel zu vermeiden und zum anderen auch größere Knorpeldefekte zu therapieren. Die Autologe Chondrozyten Transplantation ist die Verpflanzung körpereigener Knorpelzellen. Die Zellen, die transplantiert werden, wurden zuvor aus einer Probe von Knorpelgewebe, die im Rahmen einer Arthroskopie gewonnen wurde, angezüchtet. Diese Anzüchtung und Vermehrung der Knorpelzellen erfolgt über einen Zeitraum von mehreren Wochen in speziellen gentechnischen Labors. Wenn die benötigte Anzahl von Zellen erreicht ist, (pro cm² werden etwa eine Million Knorpelzellen benötigt) kann die Einpflanzung während einer zweiten Operation erfolgen. Der Termin dieses Eingriffs kann dabei frei bestimmt werden, weil die Knorpelzellen unter bestimmten Tiefkühlbedingungen auch bis zu sechs Monate gelagert werden können.

Für Knorpeldefekte, die zwei bis drei cm² nicht überschreiten, sind die Pridie- Bohrung oder die OATS-Plastik (Mosaikplastik) gut geeignet. Beide Methoden bieten die Möglichkeit während einer Arthroskopie die Behandlung des Knorpeldefektes vorzunehmen. Wenn die Größe des Knorpelschadens jedoch drei cm² übersteigt, sind diese beiden Behandlungswege wie zuvor beschrieben weniger gut geeignet. Die Transplantation der angezüchteten körpereigenen Knorpelzellen ist bei Patienten unter 50 Jahren und für Defektgrößen zwischen drei und zehn cm² nach den bisherigen Erkenntnissen, zu denen auch die Berichte der so operierten Patienten gehören, den oben genannten Verfahren überlegen.

Grundsätzlich ist die Entscheidung für eine autologe Chondrozytentransplantation zum jetzigen Zeitpunkt immer noch eine Einzelfallentscheidung, bei der viele Dinge berücksichtigt werden. müssen. Wichtigste Voraussetzungen sind eine Defektgröße zwischen drei und zehn cm² sowie ein Lebensalter unter 50 Jahren und die Bereitschaft sich zwei operativen Eingriffen zu unterziehen. Unser Partner bei diesem Verfahren ist die Firma Genzyme.

Wenn Sie weitere Informationen zu dieser Methode wünschen oder andere Fragen zu der Behandlung von Knorpelschäden und Arthrose haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Die ACT iat für den Patienten mit bestimmten Nachteilen verbunden:

  • Sportliche Belastungen sollten erst nach zwölf Monaten wieder aufgenommen werden.
  • Und natürlich ist der Transplantationseingriff selbst, der immer eine größere Eröffnung des Kniegelenkes erforderlich macht, eine zusätzliche Belastung für die Betroffenen.
  • Es entstehen hohe Kosten, die heute (noch) nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden (4000€ – 6000€).
  • Nach der Operation ist eine lange und aufwendige Nachbehandlung erforderlich. Für die Einheilung der transplantierten Zellen sind sechs bis zwölf Wocheneinzukalkulieren.

Sprunggelenkinstabilität

Eine der häufigsten Verletzungen am Sprunggelenk ist die Zerrung oder der Riß des Außenbandes. Das Außenband besteht aus drei Anteilen die vom Außenknöchel zum Sprung- und Fersenbein führen. Kommt es zu einem „Umknicken“ nach außen können einer oder mehrere dieser Bandanteile gerissen sein. Das Sprunggelenk ist geschwollen und schmerzhaft. Unter konsequenter Behandlung mit einer entsprechenden Orthese (verhindert die durch das
Außenband zu stabilisierende Bewegung), kann in den meisten Fällen eine gute Ausheilung und Stabilität erreicht werden. Nur bei einem ausgedehnten Riß aller drei Bandstrukturen und hohen sportlichen Ambitionen ist eine operative Behandlung durch Naht der Bänder zu empfehlen. Kommt es jedoch nach „Ausheilung“ des Außenbandes dennoch zu einer bleibenden Instabilität im Sprunggelenk mit Schmerzen und Unsicherheitsgefühl, dann sollte eine operative Rekonstruktion der Bänder durch Verwendung von körpereigenen Sehnenanteilen, eine s.g. Bandplastik erfolgen.

Knieinstabilität

Die Stabilität des Kniegelenkes wird neben der knöchernen Führung ganz wesentlich von den Seitenbändern (Außenband, Innenband) mit ihren entsprechenden Kapselanteilen und den Kreuzbändern (vorderes/hinteres Kreuzband) gewährleistet. Eine Knieinstabilität wird im jüngeren Alter fast ausschließlich durch eine Verletzung hervorgerufen. Hierbei kommt es zu einer Überdehnung oder Zerreissung einer oder mehrerer oben genannten Strukturen.Kommt es bei einer Verletzung der Seitenbänder auch durch eine nichtoperative Behandlung oftmals zu einer Ausheilung, ist dies bei den Kreuzbändern nur sehr selten der Fall. Dennoch kann durch einen intensiven Muskelaufbau eine ausreichende Stabilität erreicht werden. Je jünger die Patienten und je höher die Sportambitionen desto eher ist jedoch eine operative Versorgung notwendig. Kommt es bei einer Verletzung der Seitenbänder auch durch eine nichtoperative Behandlung oftmals zu einer Ausheilung, ist dies bei den Kreuzbändern nur sehr selten der Fall. Dennoch kann durch einen intensiven Muskelaufbau eine ausreichende Stabilität erreicht werden. Je jünger die Patienten und je höher die Sportambitionen desto eher ist jedoch eine operative Versorgung notwendig.

Schulterinstabilität

Formen der Instabilität:
  • traumatische Instabilität: durch eine Verletzung/Unfall bedingte Luxation entstanden
  • atraumatische Instabilität: bei anlagebedingter Schwäche des Kapsel/Bandapparates der Schulter, durch „ungeschickte“ Bewegung entstandene Luxation
  • willkürliche Instabilität: Schulter durch willkürlichen Muskelzug luxierbar
Die Schulter ist das Gelenk mit der höchsten Luxationsanfälligkeit. Die optimale Balance zwischen Mobilität und Stabilität wird nicht nur durch knöcherne Führung, sondern in erster Linie durch die umgebenden Weichteile gewährleistet. Der häufigsten traumatischen Instabilität mit wiederkehrenden Luxationen liegt eine adäquate Verletzung zugrunde, die in 90% der Fälle zur Ablösung des vorderen Kapsel-Band-Komplexes vom vorderen Pfannenrand führt. Da die einmalige traumatische Schulterluxation bei über 50% der Patienten folgenlos ausheilt, sollte nur bei mehrfach wiederkehrenden Luxationen oder bei Hochleistungs-Überkopfsportlern operiert werden. Hierbei wird der vordere Kapsel-Band-Komplex wieder am Pfannenrand angenäht.Atraumatische Instabilität entsteht durch anlagebedingte, generalisierte Schlaffheit des Kapsel-Band-Apparates. Durch intensives Training der stabilisierenden Muskulatur kann
dieser Schlaffheit erfolgreich entgegengewirkt werden. Erst nach Versagen der nichtoperativen Behandlung, Beeinträchtigung im täglichen Leben und chronischen Schmerzen ist eine operative Versorgung notwendig. Die sehr seltene willkürliche Instabilität wird prinzipiell nichtoperativ behandelt. Durch Training der Muskulatur müssen die Patienten „lernen“ ihre Schulter nicht mehr willkürlich zu luxieren.

Veranstaltungen

Ergänzend zu unseren Präsenzveranstaltungen finden Sie die Vorträge von Dr. Sascha Schläger als Videos in unserer Mediathek, sodass Sie sich zu den Themen Arthrose, Knie- und Hüftgelenksersatz, Osteoporose sowie Wirbelsäulenerkrankungen informieren können: Zur Mediathek wechseln

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